Sexuelle Belästigung ist ein Verbrechen! Egal gegenüber welcher Person diese vorgenommen wird. Als Human Rights Defenders e.V. verurteilen wir diese Art von Handlung der örtlichen Sicherheitskräfte auf das Schärfste.
Sexuelle Belästigung
darf nicht unbestraft bleiben
In der Türkei wurde in den vergangenen Tagen eine Studentin, die für die Rechte der Inhaftierten friedlich an einer Protestaktion in Ankara teilnahm, gewaltsam in Gewahrsam genommen. Die Studentin, Merve Demirel, musste dabei nicht nur erniedrigende Handlungen dulden, sondern wurde auch vor laufender Kamera Opfer einer sexuellen Belästigung, welche von demselben Polizisten ausgeübt wurde, der sie in Haft nahm.
Sexuelle Belästigung ist ein Verbrechen! Egal gegenüber welcher Person diese vorgenommen wird. Als Human Rights Defenders e.V. verurteilen wir diese Art von Handlung der örtlichen Sicherheitskräfte auf das Schärfste.
Darüber hinaus sind wir schockiert über die Stellungnahmen der zuständigen Behörden und des Innenministers Herrn Soylu, der versuchte, dieses Verbrechen mit der Begründung zu rechtfertigen, „dass einzelne Familienmitglieder der Studentin Merve Demirel der Gülen-Bewegung zugehören“. Das der Polizist, der die Studentin sexuell belästigte, auch noch von höchster Ebene der Politik beschützt wird, ist eine Schande für die türkischen Behörden.
In den letzten Jahren sind Meinungs- und Versammlungsfreiheit in der Türkei leider immer mehr mit „Staatsverrat“ assoziiert und werden von der Politik systematisch untergraben.
Merve Demirel ist leider kein Einzelfall. In der Türkei wurden nach dem sogenannten Putschversuch 2016 ca. 17.000 Frauen unrechtmäßig inhaftiert und befinden sich weiterhin in Haft. Anwälte in der Türkei berichten von unmenschlichen Haftbedingungen und auch von sexueller Belästigungen gegenüber Frauen seitens der Sicherheitskräfte in den Haftanstalten.
Diese sexuellen Belästigungen und unrechtmäßigen Inhaftierungen müssen ein Ende nehmen! Wir fordern die türkische Regierung dazu auf, rechtsstaatliche Verfahren durchzuführen und sich an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zu halten.
Rückfragen:
Human Rights Defenders e.V.
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