2023 ist ein wichtiges Jahr für die Türkei: Am 14. Mai finden Präsidentschaftswahlen statt. Außerdem jähren sich die Gründung der Türkischen Republik (29. Oktober) und der Vertrag von Lausanne (24. Juli) zum 100. Mal in diesem Jahr.
Das starke Erdbeben im Osten des Landes war eine Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß. Zehntausende Menschen leben noch immer in provisorischen Zelten, es fehlt an grundlegenden Dingen wie Kleidung, Trinkwasser und Sanitäranlagen. Das Land trauert um mehr als 50.000 Menschen, die ihr Leben verloren. Nach Angaben der türkischen Regierung mussten bislang 3,3 Millionen Menschen das Erdbebengebiet verlassen.
Die akute Wirtschaftskrise und die antidemokratische Grundhaltung der türkischen Regierung sind vor allem für die Minderheiten des sehr heterogenen Landes Anlass zu großer Sorge. Durch die starke Abschottung der Medien gelangt das reale Bild der Türkei nur bedingt nach Deutschland. Längst wird nicht mal die Hälfte der Menschenrechtsverletzungen hier wahrgenommen.
Vor diesem Hintergrund fassen wir in unserem HRDspecialfocus die Ausgangslage für die Wahlen am 14. Mai 2023, das Wahlsystem und mögliche Betrugswege kurz zusammen.